Donnerstag, 17. März
Liebe Theaterfreunde,
Obwohl unserer Mitschüler heute Unterrichtsfrei haben (mündliches Abitur) und wir auf einen unserer Lehrer verzichten mussten, waren wir natürlich „hochmotiviert“, als wir kurz vor elf Uhr in unserer Unterkunft ankamen. Nachdem einige etwas Kleines frühstückten, hatten wir diesmal keine Zeit langsam wach zu werden, sondern führten unser erstes Interview für den heutigen Tag.
Honne Dohrmann ist der Direktor der Sparte Tanz am Staatstheater Mainz. Er berichtete uns von seinen Aufgaben und was ihm tanzmainz bedeutet. Man spürt deutlich wie begeistert er von seiner Arbeit spricht. Als Gesicht der Tanzsparte in Mainz hat er viele organisatorische Aufgaben inne. Dabei fällt auf, wie wichtig ihm Vielfalt ist, aber auch der gegenseitige Respekt.
Tänzer*innen stehen hier im Zentrum, ihre Meinung zählt. Es gibt viele Treffen und auch individuelle Feedback-Gespräche. Es scheint, als würden sich alle auf einer Augenhöhe begegnen. Auch wird klar, wie familiär die Kompanie ist.
Tanztheater ist innovativ, kompatibel, vielfältig, anpassbar und kann seine Wirkung weit über die der Worte hinweg entfalten. Gerade deshalb glaubt Honne Dohrmann an eine große Zukunft für diese Sparte. Er wünscht sich in Zukunft mit der Kompanie einmal nach New York zu reisen, dabei wünschen wir ihm raschen Erfolg. Wir bedanken uns für diesen Einblick in seinen Alltag!
Nach einer kurzen Pause, in der wir uns mit extern-gekauften (weil irgendwer die aus KH vergessen hatte) Schnelltests alle negativ testeten, ging es schon mit dem nächsten Interview weiter. Dieses Mal mit der Regisseurin Simone Glatt, zu deren Stück Wanted_Negative ihr hier eine Rezension findet.
Sie berichtete uns von dem Arbeitsprozess und wie viel immer wieder an einem Stück geändert wird bis es aufgeführt wird. Sie möchte mit ihrer Arbeit den Menschen eine andere Perspektive auf Themen geben, die vielleicht zu oberflächlich behandelt, vielleicht aber auch überhaupt nicht gesehen werden. Doch auch das man Menschen zum Lachen bringt, ist ihr wichtig. Auch für dieses Interview bedanken wir uns und möchten an dieser Stelle noch einmal für das Stück Wanted_Negative werben.
Für uns folgt eine Mittagspause, die benutzt wird, um den Hunger zu stillen und ein wenig Schlaf nachzuholen.
Ab 15 Uhr haben wir wieder Zeit, um an unseren Kritiken und Projekten zu arbeiten oder aber wir nutzen diese Zeit um ein paar Runden UNO zu spielen ;).
Dann ließen wir den Tag gemütlich ausklingen und es kam tatsächlich sogar schon Abschiedsstimmung auf. Aber einen gemütlichen Abend, an dem wir die Arbeit einmal hinter uns lassen und uns für unsere Bemühungen der letzten Tage selbst belohnen, will erlaubt sein.
Als vorerst letzter gemeinsamer Theaterbesuch sahen wir uns um 19:30 Uhr das Stück 17 border crossings an. Allgemein waren wir mit der Vorstellung sehr zufrieden, auch wenn es für manche eine echte Überraschung war, dass das Ganze auf Englisch präsentiert wurde.
Anschließend an die Vorstellung eilten wir zum Bahnhof weiter, um hoffentlich den Schienenersatzverkehr noch zu bekommen. Weil wir auch alle so große Lust auf das Busfahren hatten, bemühten wir uns redlich und waren so 10 Minuten zu früh an der Haltestelle. In einem überfüllten Bus fuhren wir nach Gau-Algesheim und erwischten unseren Anschlusszug nach Bad Kreuznach. Als alle Sitzplätze ergattern konnten, kehrte eine zufriedene Stimmung ein.
Sicherlich waren auch nicht Wenige erleichtert, dass wir heute bereits um halb elf zu Hause ankamen. So erhielt der Großteil wesentlich mehr Schlaf als in den letzten Nächten.